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E-Health Projektatlas Hessen

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Stellen Sie sich vor, Ihre Rezepte sind schneller in der Apotheke und Ihre Medikamente sind schneller bei Ihnen. 
Wie Ihnen Telemedizin vor Ort helfen kann? Genau das erfahren Sie im E-Health Projektatlas.

Der Projektatlas ist im Aufbau und entsteht im Rahmen der E-Health Initiative Hessen, welche vom Hessischen Ministerium für Soziales und Integration initiiert wurde. Der Projektatlas soll die vielseitigen Aktivitäten in Hessen zum Thema Telemedizin und E-Health veranschaulichen und einzelne Projekte vorstellen, die mit digitalen Technologien eine Weiterentwicklung der gesundheitlichen Versorgung anstreben. Das Hessische Ministerium für Soziales und Integration möchte mit dem Atlas Impulse für die weitere Entwicklung und die Nutzung von Telemedizin und E-Health in Hessen geben sowie die Vernetzung der Akteure fördern.

Es können u.a. gute, modellhafte Ansätze in Anwendung, Forschungsprojekte und Initiativen aus Hessen aufgeführt werden zur

  • Verbesserung der Versorgungsqualität und/oder Behebung von Versorgungsdefiziten in Bezug auf den Patientennutzen
  • Verbesserung der Versorgungseffizienz
  • Optimierung der Zusammenarbeit innerhalb und zwischen verschiedenen Versorgungsbereichen, Versorgungseinrichtungen und Berufsgruppen
  • Interdisziplinäre und fachübergreifende Versorgungsmodelle
  • Übertragbarkeit der Erkenntnisse, insbesondere auf andere hessische Regionen oder Indikationen.
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Eingetragene Projekte

Emotionale und soziale Robotik im Alter (ERimAlter): Chronische Krankheit, Funktionsverlust und Funktionserhalt im Alter

Institut für Allgemeinmedizin (Arbeitsbereich Altersmedizin), Goethe-Universität Frankfurt

Frankfurt am Main

Das Pilotprojekt „ERimAlter“ war ein im Rahmen des BMBF-Förderschwerpunktes „Mensch-Technik-Interaktion für den demografischen Wandel“ gefördertes Kooperationsprojekt des Forums Alternswissenschaften und Alterspolitik.

Von Seiten der Goethe-Universität Frankfurt am Main waren neben dem Arbeitsbereich Altersmedizin (Prof. Dr. Johannes Pantel) auch die Abteilungen Entwicklungspsychologie (Prof. Dr. Monika Knopf) und Interdisziplinäre Alternswissenschaft (Prof. Dr. Frank Oswald) daran beteiligt.

Sozial-emotionale Roboter sind technische Systeme oder Artefakte, deren zentrale Funktion darin besteht, soziale Interaktionen und Kommunikation anzuregen, aufrechtzuerhalten und den emotionalen sowie spezifisch psychologischen Bedürfnissen von Menschen entgegenzukommen. Im Rahmen der ERimAlter-Studie wurde der Frage nachgegangen, bei welchen chronischen Krankheitsbildern im Alter und dabei auf welche Weise soziale und emotionale Robotik eingesetzt werden kann.

Den Hauptteil der Studie bildeten 150 ausführliche mehrstufige Experteninterviews mit gesunden Älteren sowie mit Vertretern von Personengruppen, die eine Expertise in der Begleitung und Betreuung chronisch kranker älterer Menschen haben. Dazu gehörten neben pflegenden Angehörigen und beruflichen Pflegekräften beispielsweise auch Ergotherapeuten und Ärzte. Außerdem wurden Pflegekräfte aus Institutionen befragt, die bereits Erfahrungen mit der Nutzung von emotionalen Robotern in der Altenbetreuung haben. Ein Abschlussbericht sowie Fachpublikationen zum Projekt liegen vor.

Stand: Forschungs- & Entwicklungsprojekt
Projektzeitraum: 01.10.2013 bis 30.09.2014
Gefördert durch: Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) im Rahmen des Förderschwerpunktes „Mensch-Technik-Interaktion für den demografischen Wandel“

Ansprechpartner

Dipl.-Psych., M.A. Arthur Schall

Theodor-Stern-Kai 7, 60590 Frankfurt am Main, Germany
schall@allgemeinmedizin.uni-frankfurt.de

 

Dipl.-Psych. Stefanie Baisch

PEG-Gebäude, Theodor-W.-Adorno-Platz 6, 60629 Frankfurt am Main, Germany
baisch@psych.uni-frankfurt.de

 

Prof. Dr. Barbara Klein

Nibelungenplatz 1, 60318 Frankfurt am Main, Germany
bklein@fb4.fra-uas.de

 

Prof. Dr. Johannes Pantel

Theodor-Stern-Kai 7, 60590 Frankfurt am Main, Germany
pantel@allgemeinmedizin.uni-frankfurt.de

 

Ziel

Im Rahmen des Projekts sollte analysiert werden, welche Bedeutung sozial-emotionalen Robotern durch ältere Menschen sowie durch mit der Betreuung Älterer befasste Personengruppen für das Leben im Alter beigemessen wird. Spezifischer sollte geprüft werden, inwieweit chronische Krankheiten Älterer durch sozial-emotionale Robotik besser gemeistert, Funktionen länger erhalten und Funktionsverluste vermieden werden können.

Hierzu wurden zwei exemplarische Artefakte ausgewählt: der emotionale Roboter PARO (Shibata & Wada, 2010) und der Telepräsenzroboter GIRAFF (www.GIRAFF.org). In einer großen Interviewstudie (N = 150 Teilnehmer) wurden einerseits gesunde älteren Menschen befragt, andererseits Personen, die vor allem beruflich mit der Betreuung älterer Menschen zu tun haben. Geprüft wurde die Akzeptanz sozial-emotionaler Roboter anhand der beiden technischen Artefakte PARO und GIRAFF. Dabei kam ein mehrstufiges Interview zum Einsatz, in dessen Verlauf die Funktionsweise der ausgewählten Roboterartefakte zunehmend genauer erklärt und demonstriert wurde.

Ergebnis

Zentrale Befunde:

  1. Die technischen Artefakte PARO und GIRAFF werden von gesund alternden Älteren kaum als Produkte angesehen, die ihre Lebensqualität verbessern würden. Diese Einschätzung verändert sich jedoch stark im (antizipierten) Krankheitsfall, wobei deren Wert perspektivisch vor allem positiv eingeschätzt wird.
  2. Die Akzeptanz der beiden verglichenen Artefakte PARO und GIRAFF wird im Krankheitsfall spezifisch bewertet, insoweit PARO als ein technisches Artefakt eingeschätzt wird, das unabhängig von den (eingeschränkten) Gesundheitsressourcen durchwegs positiv evaluiert wird. GIRAFF hingegen verliert bei stark abnehmenden persönlichen Ressourcen im antizipierten Krankheitsfall an Attraktivität, vermutlich deswegen, weil seine Verwendung selbst Ressourcen beansprucht.
  3. Experten im Bereich des Alterns (Ärzte, Ergotherapeuten) nannten eine Reihe von Personengruppen, die von sozial-emotionalen Robotern profitieren können: In erster Linie Menschen mit Demenz, jedoch auch Kinder mit onkologischen Erkrankungen oder mit Autismus, ebenso gesunde einsame Menschen. GIRAFF wurde dagegen eher für immobile, aber kognitiv gesunde oder nur leicht kognitiv eingeschränkte Menschen als hilfreich angesehen. Für Menschen mit Demenz erscheint GIRAFF als weniger geeignet.
  4. Das mehrstufige Interview, in dessen Verlauf die Artefakte PARO und GIRAFF (auch in ihrer Nützlichkeit) stetig mehr konkretisiert wurden, hat zu einer zunehmend größeren Technikakzeptanz geführt. Dies belegt, dass Techniknutzung von der guten Vermittlung der Technik profitiert und legt den Einsatz von Programmen nahe, die die Technik vermitteln.

Vorteile

  • für Patienten:

    Sozial-emotionale Roboter werden insbesondere dann als nützliche und akzeptierte Hilfsmittel für die Alltagsbewältigung angesehen, wenn Altern mit Krankheit verbunden ist. Dann ist die Akzeptanz von technischen Artefakten intuitiv vergleichsweise gut, jedoch sind die Erwartungen auch produktspezifisch. Insgesamt gesehen, scheinen sozial-emotionale Roboter für den Krankheitsfall intuitiv nicht abgelehnt zu werden. Des Weiteren belegen die Ergebnisse der Akzeptanzstudie, dass das Vertrauen in Technikprodukte durch Vermittlung/Einsicht in die Nutzungsmöglichkeiten der Artefakte noch verbessert werden kann. Von Betreuern und Pflegenden wurde häufiger kritisch angemerkt, dass die Bereitstellung von sozial-emotionaler Robotik allenfalls ergänzend/komplementär zur menschlichen Betreuung verwendet werden und kein Ersatz für menschliche Zuwendung durch Angehörige oder Pflegekräfte darstellen könne.

    Internet-Links: