Videosprechstunde in Hessen boomt – TK fordert Ausweitung digitaler Sprechstunden
Bisher waren Arzt-Patienten-Kontakte, die per Video durchgeführt werden, auf 20 Prozent der Behandlungen begrenzt.
Rahmenbedingungen verbessern
„Es ist ein richtiger Schritt, dass die Rahmenbedingungen für die Videosprechstunde verbessert und dieser Anteil auf 30 Prozent erhöht wurde. Aber auch diese Grenze sollte deutlich ausgeweitet werden. Ärzt:innen sollten selbst entscheiden können, ob und in welchem Umfang sie in der Videosprechstunde Medikamentenverordnungen und AU-Bescheinigungen ausstellen oder andere Schritte der Diagnostik oder Therapie einleiten. In Fällen, die keine körperliche Untersuchung erfordern, sollte der Leistungsumfang innerhalb der Videosprechstunden grundsätzlich dem einer Behandlung in Präsenz entsprechen“, sagt Dr. Barbara Voß, Leiterin der TK-Landesvertretung Hessen.
Videosprechstunde boomt
Die Pandemie hat aus Sicht der TK in Hessen deutlich gezeigt, dass immer mehr Menschen weite Wege und lange Wartezeiten vermeiden und ärztliche Videosprechstunden nutzen wollen. Im ersten Quartal 2021 ließen sich mehr als 22.500 TK-Versicherte bundesweit ausschließlich per Videosprechstunde behandeln. Vor Beginn der Pandemie, im vierten Quartal 2019, waren es gerade einmal 23.
Hintergrund
Nach Angaben der Kassenärztlichen Vereinigung Hessen bieten zurzeit 3.032 (von insgesamt 9.777) niedergelassene Ärzt:innen und 2.482 (von insgesamt 3.233) Psychologische Psychotherapeut:innen sowie Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeut:innen im Land eine Videosprechstunde an (Stand: April 2022).
Quelle: TK Hessen