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07. Apr 2021

“Telemedizin ist Outcome-relevant”

MEDIZIN. Corona illustriert, was Telemedizin leistet. Ob Wundmanagement oder Intensivmedizin: Versorgungsnutzen zeigt sich überall.

 

Der Gemeinsame Bundesausschuss ist ein gemächliches Wesen. Umso bemerkenswerter, dass im Februar innerhalb von nur einer Woche (!) Zentrumszuschläge für teleintensivmedizinische Konsiliarleistungen auf den Weg gebracht wurden. Dahinter steckte die COVID-19-Pandemie: „Wir wollen intensivmedizinische Spitzenkompetenz in der Behandlung von COVID-Patient:innen auch für Intensivstationen in Krankenhäusern der Grund- und Regelversorgung verfügbar machen“, sagte
Gemeinsamer Bundesausschuss (G-BA)-Vorsitzender Josef Hecken beim diesmal selbstredend virtuellen Telemedizinkongress der DG Telemed.

Die nötigen „harten Zahlen“ haben unter anderem die Intensivmediziner aus Nordrhein-Westfalen geliefert. 92 Krankenhäuser sind dort mit zwei Universitätsklinika telemedizinisch verknüpft. Das Netzwerk geht zurück auf eine Innovationsfondsförderung vor einigen Jahren. Darauf konnte in der Pandemie aufgesetzt werden: Im Rahmen der COVID-19-Versorgung wurden innerhalb eines Jahres 2119 intensivmedizinische Telekonsile bei 320 Patient:innen durchgeführt. 1729 Telekonsile des Universitätsklinikums Aachen haben Marx und Kollegen genauer ausgewertet. 28 Prozent der Patient:innen seien verstorben, gemessen an deutschlandweiten Zahlen ein sehr gutes Ergebnis: „Wir sind bei COVID-19 Outcome-relevant“, so Marx, der auch Präsident der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (DIVI) ist.

Auch bei chronischen Wunden sei die Telemedizin während der Pandemie ein Segen gewesen, sagte Dr. Hans-Jürgen Beckmann vom Ärztenetz MuM in Bünde. Das Netz unterhält mit SoMA-WL ein vielbeachtetes Telemedizinprojekt zum Wundmanagement, bei dem zwei Wundschwestern telemedizinisch mit den behandelnden Ärzt:innen interagieren: „Die digitale Versorgung ermöglicht eine Reduktion von Kontakten bei trotzdem hochwertiger Versorgung. Patient:innen mit chronischen Wunden würden in der Pandemie sonst hinten runterfallen.“

 

In Kooperation mit der Redaktion E-HEALTH-COM