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Neuigkeiten

04. Sep 2018

Herzinfarkt-Diagnose in 10.000 Metern Höhe

EKG-Auswertungen auf Langstreckenflügen

(cardiosecur.com) Ein Passagier an Bord hat plötzlich Brustschmerzen, die Crew fragt nach einem Arzt, der nicht immer Kardiologe ist, und der Pilot muss entscheiden, ob eine Zwischenlandung erforderlich ist oder nicht. 

Das Dilemma: Trotz Arzt fehlen entscheidende EKG-Informationen und da immer mehr ältere Menschen fliegen und der Trend zu Fernreisen steigt, werden medizinische Notfälle an Bord immer häufiger. Besonders kritisch sind Herz-Kreislauf-Beschwerden, da eine schnelle und gezielte Behandlung maßgeblich für das Überleben des Passagiers sein kann. Bei Lufthansa wird ein mobiles EKG-System seit Januar 2018 eingesetzt und ermöglicht eine bisher nie dagewesene Infarkt-Diagnose in der Luft.

Als weltweit erste Airline hat die Lufthansa in diesem Jahr alle A380-Flugzeuge ihrer Flotte mit dem mobilen EKG-System ausgerüstet. Das handliche, 50g leichte System ergänzt in einer zunächst einjährigen Pilotphase die bisherige ärztliche Versorgung an Bord und bildet eine wichtige Schnittstelle zwischen der Crew im Flugzeug und der medizinischen Beratung am Boden.

Das intuitive System ermöglicht es der Cabin Crew, ohne kardiologisches Fachwissen, ein EKG des Passagiers aufzuzeichnen und zur Diagnose direkt an die medizinische Hotline, International SOS, zu übermitteln. Dr. med. Sven-Karsten Peters, interner Kardiologe des medizinische Dienstes der Lufthansa ist begeistert. Er sieht herausragende Vorteile in der intuitiven Nutzung, der nahtlosen Einbindung in bestehende Prozesse und der hohen Daten-Qualität in Akutsituationen an Bord: „Dadurch, dass die Ausprägung der Symptome nicht unbedingt Aufschluss über die Schwere der Erkrankung gibt, ist es für die Crew, aber auch die Ärzte am Boden, teilweise schwer abzuschätzen, ob eine Ausweichlandung zur ärztlichen Versorgung erforderlich ist. Die profunden EKG-Daten – direkt aus dem Flugzeug – sind eine echte Innovation und ermöglichen den Ärzten eine viel detailliertere Entscheidungsgrundlage.“

Durch die EKG-Daten wurden im Laufe des Einsatzes auf 14 Flugzeugen durchschnittlich 2 Messungen pro Monat durch ISOS bewertet. Somit konnte immer die richtige Entscheidung hinsichtlich notwendiger Ausweichlandungen getroffen werden.

 

Quelle:
Personal MedSystems GmbH
Wilhelm-Leuschner-Straße 41
60329 Frankfurt am Main

Datum


04. September 2018
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